Dienstag, 2. Dezember 2014

Auflösung: Aus so vielen Teilen besteht ein Fahrrad!


Viele haben gerätselt, einige gezählt, andere geraten: Aus wie vielen Teilen ein Fahrrad zusammen gesetzt wird, scheint gar nicht so einfach zu sein. Darum habe ich mir auch Zeit gelassen. Hier die Auflösung: Für das abgebildete Klapprad sind es über 300 Komponenten. Das klingt viel und wenig zugleich. Im Vergleich mit einem Auto ist es fast nichts, doch wer ein Fahrrad in alle seine Teile zerlegt, kommt trotzdem ins Staunen. Vor allem, wer hinten bei der Nabe anfängt.

Denn allein so eine Duomatic besteht schon aus 39 Teilen, wie dieses Schaubild schön zeigt
Der F&S-Spezialschlüssel ist aber natürlich nicht mitgezählt. Einige Muttern, Scheiben und Rädchen sind aber gleich mehrfach vertreten. Es gibt Leute, die zerlegen so eine Nabe in wenigen Minuten und können sie auch genau so schnell wieder zusammenbauen. Ich gehöre nicht dazu; unter einer Stunde geht da nichts - wenn ich sie denn überhaupt wieder zusammengeschraubt kriege. Immerhin zwei Mal ist mir das bisher gelungen. Der Respekt vor dem komplexen Innenleben mit Planten- und Sonnenrädern aber bleibt.



Viel einfacher, weil überschaubarer sind die Laufräder. Die am Beispielrad bestehen aus zwei 36 Loch-Felgen, macht also zwei Mal 36 Speichen, zwei Mal 36 Nippel gleich 144 Teile plus zwei 20 Zoll-Reifen. Fehlt noch, die Vorderradnabe. An meinem Klappi wird eine F&S-Trommelbremse verbaut. Die hat neben der Achse, zwei Konen, zwei Kugelringen, zwei Dichtringen, zwei Kontermuttern, zwei Scheiben, zwei Achsmuttern, zwei Bremsbacken, eine Bremsträgerplatte, ein Nabengehäuse sowie einen Federstahl. Na, mitgezählt? Richtig, es sind 14 Teile für die Trommelbremse. Um sie zu betätigen fehlt noch die Bremse, also Hebel, Innenzug, Außenzug, Gabelführung samt Anschlag und Hebelbefestigung, macht wieder sieben Teile.

So, damit steht das Fahrrad jetzt zumindest mal auf seinen beiden Rädern. Der Rahmen ist bei so einem Zerlegerad zweiteilig, also nochmals zwo Stücke. Die klassischen Anbauteile bestehen aus Kettenschutz samt Anbaumaterial (sieben Teile), zwei Schutzblechen samt Streben (zwölf Teile).

Weiter geht es mit dem Antrieb. Der besteht vor allem aus dem Tretlager. Hier wird es tückisch. Bei einem Thompson-Lager fallen beim Demontieren je Seite zwölf Kugel aus dem Gehäuse, rollen über den Boden und werden meist noch Jahre später immer mal wieder freudig als Einzelstücke entdeckt. Dazu kommen zwei Lagerschalen, zwei Konen, eine Abdeckung und zwei Kontermuttern , also locker 31 Teile. Wird das Lager durch eine neumodische Patrone ersetzt reduziert sich die Teilezahl auf zwei. Fehlen noch zwei Kurbeln und zwei Pedale, macht vier Teile.

Als nächstes die Gabel: Die besteht aus einem Teil plus sieben Teilen für den Steuersatz. Glücklicherweise kommen hier meist Kugelringe zum Einsatz; also nochmals acht Teile.

Weiter mit dem Lenker: Alles im allen komme ich hier auf elf Teile.

Der Gepäckträger erhöht die Zahl weiter auf 13 Teile. Beleuchtung bestehend aus Dynamo, zwei Kabeln, einem Frontlicht, einem Rücklicht plus Befestigungen sowie Reflektoren - auch wenn ich sie nicht leiden mag - treibt die Zahl weiter auf 22 Teile.

Bleibt die Kette. Eigentlich besteht sie aus 122 Laschen und Bolzen, ich werte sie aber als ein Teil, weil ich noch nie eine komplette Kette zerlegt habe. Alles andere schon.

Und nun - Tusch - das Endergebnis: Es lautet 317 Teile. Oder habe ich mich verzählt?

Der Gewinner des Buches wird noch ermittelt.
Komplett zerlegtes Rennrad
Komplett zerlegtes MTB


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