Freitag, 4. Juli 2014

Autorennfahrer fahren Radrennen: Pedale statt PS

Rennrad statt Rennwagen: Bei Rad am Ring auf dem Nürburgring starten am letzten Juli-Wochenende erstmalig auch aktive Motorsport-Stars auf dem Rennrad. Ich finde das bemerkenswert. Das Fahrrad gewinnt damit auch in der Bleifuss-Fraktion Bedeutung.
Die Phoenix-Fahrer bereiten sich akribisch auf ihren Einsatz bei Rad am Ring vor

Neu sind Motorsportler, die in die Pedale treten, natürlich nicht. Prominentes Beispiel ist Formel 1- Pilot Mark Webber, der leidenschaftlich gerne Renn- und Mountainbike fährt. Oder unser zweifacher Rallye-Weltmeister Walter Röhrl, der schon seit vielen, vielen Jahren begeisterter Rennrad-Sportler ist. Seine Hausstrecke führt vom Wohnort Regensburg in den bayrischen Wald: Kein Zweifel: Der Mann ist noch immer topfit. Bergab kann er auch mit viel jüngeren Topfahrern mithalten, weil er ein exzellenter Abfahrer ist. Klar, Röhrl ist auch ausgebildeter Skilehrer und versteht durch seine Rallyeerfahrung mehr von Fahrphysik und Grenzbereichen als jeder andere. Wer schnell und gut Auto fährt, beherrscht meist auch das Fahrrad extrem souverän.

So gesehen dürften auch die beiden Profi-Rennfahrer Mike Rockenfellner und Timo Scheider auf der Nordschleife eine gute Figur in der Fuchsröhre machen, wenn sie auf einem Rennrad statt in einem DTM-Auto sitzen. Beide starten in zwei Achter-Mannschaften, die vom Phoenix-Teams gemeldet wurden. Phoenix hat erst kürzlich das 24-Stunden-Langstreckenrennen durch die grüne Hölle mit einem Audi R8 gewonnen.
Phoenix-Team beim Training am Ring

Toll finde ich, dass Phoenix-Teamchef Ernst Moser seinen Mitarbeitern quasi Sport regelrecht verschreibt.  „Es ist prinzipiell gut fürs Unternehmen, wenn die Mitarbeiter fit sind", sagt Moser, „das gilt insbesondere für die Kollegen, die bei einem Boxenstopp mit Reifenwechsel sekundenschnell und hochpräzise mit vier bis zu 25 Kilo schweren Rädern hantieren müssen." Deshalb habe jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, zwei Stunden seiner Wochenarbeitszeit für körperliche Ertüchtigung zu verwenden. Dafür steht ihnen ein Sportstudio zur Verfügung – oder eines der zwölf Rennräder, die Moser vergangenes Jahr für den Betriebssport angeschafft hat.


Ein Rennrad vom Chef, wer hätte das nicht gerne?






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